Döring, Nicola
In: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Bd. 5, Nr. 2, S. 94–113, 2013, ISSN: 2196-4467.
Abstract | Links | BibTeX | Schlagwörter: A, Fragebogen, Gender-Theorie, Geschlecht, Messtheorie, Operationalisierung, Queer-Theorie
@article{Döring2013,
title = {Zur Operationalisierung von Geschlecht im Fragebogen: Probleme und Lösungsansätze aus Sicht von Mess-, Umfrage-, Gender- und Queer-Theorie},
author = {Nicola Döring},
url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-396603},
issn = {2196-4467},
year = {2013},
date = {2013-01-01},
journal = {GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft},
volume = {5},
number = {2},
pages = {94–113},
abstract = {Es existiert kaum ein Forschungsfragebogen in den Sozialwissenschaften, in dem nicht routinemäßig auch das Geschlecht abgefragt wird. Die entsprechende Frage samt Antwortalternativen scheint aus Sicht der Umfragepraxis simpel: Man lässt die Befragten einfach 'männlich' oder 'weiblich' ankreuzen. Der vorliegende Beitrag problematisiert diese Erfassung von Geschlecht in Forschungsfragebögen. Es werden unterschiedliche Operationalisierungsformen (Einzel-Items und psychometrische Skalen) vorgestellt und aus Sicht der Gender- und Queer-Theorie, aber auch der Mess- und Umfragetheorie sowie der Forschungsethik kritisch hinsichtlich ihrer Vor- und Nachteile diskutiert. Der Beitrag will dazu anregen, a) Geschlecht reflektierter zu operationalisieren, b) verschiedene Operationalisierungsformen in zukünftigen Methodenstudien zu prüfen und c) die Operationalisierungsprobleme beim Konstrukt "Geschlecht" im Rahmen der Methodenlehre ausdrücklich zu behandeln.},
keywords = {A, Fragebogen, Gender-Theorie, Geschlecht, Messtheorie, Operationalisierung, Queer-Theorie},
pubstate = {published},
tppubtype = {article}
}
Es existiert kaum ein Forschungsfragebogen in den Sozialwissenschaften, in dem nicht routinemäßig auch das Geschlecht abgefragt wird. Die entsprechende Frage samt Antwortalternativen scheint aus Sicht der Umfragepraxis simpel: Man lässt die Befragten einfach 'männlich' oder 'weiblich' ankreuzen. Der vorliegende Beitrag problematisiert diese Erfassung von Geschlecht in Forschungsfragebögen. Es werden unterschiedliche Operationalisierungsformen (Einzel-Items und psychometrische Skalen) vorgestellt und aus Sicht der Gender- und Queer-Theorie, aber auch der Mess- und Umfragetheorie sowie der Forschungsethik kritisch hinsichtlich ihrer Vor- und Nachteile diskutiert. Der Beitrag will dazu anregen, a) Geschlecht reflektierter zu operationalisieren, b) verschiedene Operationalisierungsformen in zukünftigen Methodenstudien zu prüfen und c) die Operationalisierungsprobleme beim Konstrukt "Geschlecht" im Rahmen der Methodenlehre ausdrücklich zu behandeln.
Haidinger, Gerald; Mitterauer, Lukas; Rimroth, Evelyne; Frischenschlager, Oskar
In: Wiener klinische Wochenschrift, Bd. 120, Nr. 1-2, S. 37–45, 2007, ISSN: 1613-7671.
Abstract | Links | BibTeX | Schlagwörter: A, Gender, Geschlecht, learning strategies, Lernstrategien, medicine, Medizin, sex, strategic learning, strategisches Lernen, Studienerfolg, study success
@article{Haidinger2008,
title = {Lernstrategien oder strategisches Lernen? Gender-abhängige Erfolgsstrategien im Medizinstudium an der Medizinischen Universität Wien},
author = {Gerald Haidinger and Lukas Mitterauer and Evelyne Rimroth and Oskar Frischenschlager},
url = {https://doi.org/10.1007/S00508-007-0923-Z
https://www.academia.edu/16252631/Lernstrategien_oder_strategisches_Lernen_Gender-abh{37d1f293241a1edd19b097ce37fa29bd44d887a41b5283a0fc9485076e078306}C3{37d1f293241a1edd19b097ce37fa29bd44d887a41b5283a0fc9485076e078306}A4ngige_Erfolgsstrategien_im_Medizinstudium_an_der_Medizinischen_Universit{37d1f293241a1edd19b097ce37fa29bd44d887a41b5283a0fc9485076e078306}C3{37d1f293241a1edd19b097ce37fa29bd44d887a41b5283a0fc9485076e078306}A4t_Wien?auto=download},
doi = {10.1007/s00508-007-0923-z},
issn = {1613-7671},
year = {2007},
date = {2007-12-11},
journal = {Wiener klinische Wochenschrift},
volume = {120},
number = {1-2},
pages = {37–45},
abstract = {Ziel der Studie: Wir untersuchen die höheren Bestehensraten männlicher Studierender bei der summativ-integrativen Prüfung (SIP-1) am Ende des ersten Studienjahres des Medizinstudiums an der Medizinischen Universität Wien. Obwohl Schulleistungen (Mathematik, Chemie, Physik, Englisch) in allen unseren Untersuchungen als Erfolgsprädiktor bestätigt wurden und obwohl weibliche Studierende in diesen Fächern signifikant bessere Schulleistungen aufweisen, weisen weibliche Studierende geringere Erfolgsraten auf. Als Erklärung dafür nehmen wir geschlechtsspezifisch unterschiedliches und erfolgsrelevantes „strategisches Lernen“ an.
Methode: In einer prospektiven Studie an 726 Studierenden der Medizinischen Universität Wien wurde „strategisches Lernverhalten“ mit einem Fragebogen (45 Items) erhoben. Eine Faktorenanalyse ergibt 11 Faktoren, welche mit den Prüfungsergebnissen (bestanden/nicht bestanden) und dem Geschlecht in Beziehung gesetzt werden.
Ergebnisse: Acht der 11 Faktoren erwiesen sich als geschlechtsabhängig oder mit dem Prüfungserfolg verbunden, vier von diesen als sowohl geschlechtsabhängig als auch erfolgsrelevant („Erfolgssicherheit“, „laufend und viel mitlernen“, „hohe Lernkapazität“, „ängstlich/fleißig/strategielos“). Männliche Studierende zeigen eine deutlich strategischere Ausrichtung ihres Lernverhaltens. Interessant erscheint darüber hinaus, dass ein auf Verstehen ausgerichtetes Lernen für den Prüfungserfolg nicht relevant ist.
Schlussfolgerungen: Das Lernverhalten von Mädchen, das grosso modo in der Schule zu besseren Leistungen führt, erweist sich in der Situation der SIP-1 als nicht zielführend. Es wird zu überlegen sein, inwieweit auf Gender-bezogene Differenzen in der Planung von Curriculum und Prüfungswesen Bedacht genommen werden kann.},
keywords = {A, Gender, Geschlecht, learning strategies, Lernstrategien, medicine, Medizin, sex, strategic learning, strategisches Lernen, Studienerfolg, study success},
pubstate = {published},
tppubtype = {article}
}
Ziel der Studie: Wir untersuchen die höheren Bestehensraten männlicher Studierender bei der summativ-integrativen Prüfung (SIP-1) am Ende des ersten Studienjahres des Medizinstudiums an der Medizinischen Universität Wien. Obwohl Schulleistungen (Mathematik, Chemie, Physik, Englisch) in allen unseren Untersuchungen als Erfolgsprädiktor bestätigt wurden und obwohl weibliche Studierende in diesen Fächern signifikant bessere Schulleistungen aufweisen, weisen weibliche Studierende geringere Erfolgsraten auf. Als Erklärung dafür nehmen wir geschlechtsspezifisch unterschiedliches und erfolgsrelevantes „strategisches Lernen“ an.
Methode: In einer prospektiven Studie an 726 Studierenden der Medizinischen Universität Wien wurde „strategisches Lernverhalten“ mit einem Fragebogen (45 Items) erhoben. Eine Faktorenanalyse ergibt 11 Faktoren, welche mit den Prüfungsergebnissen (bestanden/nicht bestanden) und dem Geschlecht in Beziehung gesetzt werden.
Ergebnisse: Acht der 11 Faktoren erwiesen sich als geschlechtsabhängig oder mit dem Prüfungserfolg verbunden, vier von diesen als sowohl geschlechtsabhängig als auch erfolgsrelevant („Erfolgssicherheit“, „laufend und viel mitlernen“, „hohe Lernkapazität“, „ängstlich/fleißig/strategielos“). Männliche Studierende zeigen eine deutlich strategischere Ausrichtung ihres Lernverhaltens. Interessant erscheint darüber hinaus, dass ein auf Verstehen ausgerichtetes Lernen für den Prüfungserfolg nicht relevant ist.
Schlussfolgerungen: Das Lernverhalten von Mädchen, das grosso modo in der Schule zu besseren Leistungen führt, erweist sich in der Situation der SIP-1 als nicht zielführend. Es wird zu überlegen sein, inwieweit auf Gender-bezogene Differenzen in der Planung von Curriculum und Prüfungswesen Bedacht genommen werden kann.
Methode: In einer prospektiven Studie an 726 Studierenden der Medizinischen Universität Wien wurde „strategisches Lernverhalten“ mit einem Fragebogen (45 Items) erhoben. Eine Faktorenanalyse ergibt 11 Faktoren, welche mit den Prüfungsergebnissen (bestanden/nicht bestanden) und dem Geschlecht in Beziehung gesetzt werden.
Ergebnisse: Acht der 11 Faktoren erwiesen sich als geschlechtsabhängig oder mit dem Prüfungserfolg verbunden, vier von diesen als sowohl geschlechtsabhängig als auch erfolgsrelevant („Erfolgssicherheit“, „laufend und viel mitlernen“, „hohe Lernkapazität“, „ängstlich/fleißig/strategielos“). Männliche Studierende zeigen eine deutlich strategischere Ausrichtung ihres Lernverhaltens. Interessant erscheint darüber hinaus, dass ein auf Verstehen ausgerichtetes Lernen für den Prüfungserfolg nicht relevant ist.
Schlussfolgerungen: Das Lernverhalten von Mädchen, das grosso modo in der Schule zu besseren Leistungen führt, erweist sich in der Situation der SIP-1 als nicht zielführend. Es wird zu überlegen sein, inwieweit auf Gender-bezogene Differenzen in der Planung von Curriculum und Prüfungswesen Bedacht genommen werden kann.